Hiatushernien und Thoraxmagen (Upside-Down Stomach)
Bei vielen Menschen kommt es im Laufe des Lebens zu einer Verlagerung des oberen Magenanteils durch das Zwerchfell in den Brustraum. Die typischen Ursachen für diese sogenannten Hiatushernien sind:
- Übergewicht
- Bindegewebsschwäche
- Drucksteigerungen im Bauchraum durch chronischen Husten oder häufiges schweres Heben oder Pressen
Kleinere Hiatushernien sind in der Regel asymptomatisch und bedürfen keiner weiteren Therapie. Viele Patienten mit Zwerchfellbrüchen klagen allerdings über Sodbrennen, Schluckstörungen, Oberbauchschmerzen oder sogar über das Hochlaufen von flüssigem und festem Mageninhalt bis in den Mund (Regurgitationen). In fortgeschrittenen Fällen liegt ein grosser Teil oder sogar der komplette Magen oberhalb des Zwerchfells (Upside-down-Magen), drückt auf Lunge und Herz und führt so zu Atemnot, Herzrhythmusstörungen und Schluckbeschwerden. In diesen Situationen ist es möglich, dass der Magen vollständig abgeschnürt und eine Notfalloperation erforderlich wird. Bei entsprechendem Verdacht empfiehlt sich daher immer schon frühzeitig eine sorgfältige diagnostische Abklärung mittels Magenspiegelung und Kontraströntgen.
Symptomatischen Patienten mit kleineren Hiatushernien ist bereits häufig mit einer Reihe von nicht-chirurgischen Massnahmen gut geholfen:
- Gewichtsreduktion
- Ernährungsumstellung
- säurehemmende Medikation
- Erhöhung des Kopfteils des Bettes
Falls diese vorrangig auf eine Änderung der Lebensgewohnheiten abzielenden Empfehlungen nicht ausreichen sollten, ist allerdings eine Operation zu erwägen. Der Eingriff erfolgt in den meisten Fällen minimal-invasiv vom Bauchraum aus, so dass auf einen grossen Hautschnitt verzichtet werden kann. Wegen der Gefahr des Vorliegens einer Verkürzung der Speiseröhre (siehe Short Esophagus) sollte die Operation von einem sehr erfahrenen und mit allen Aspekten der Antirefluxchirurgie vertrauten Operateur vorgenommen werden; sie beinhaltet in der Regel die folgenden Schritte:
- Reposition des im Brustkorb befindlichen Bruchs und Auslösung des Bruchsacks
- Einengung der Bruchpforte mit nicht-resorbierbaren Nähten, ggf. Implantation eines Kunststoffnetzes zur Verstärkung des Zwerchfellmuskels
- Verankerung des Magens im Bauchraum (Gastropexie)
- je nach Befund zusätzlich eine Fundoplikatio (siehe Nissen- oder Toupet-Fundoplikatio) bzw. eine Verlängerungsplastik der Speiseröhre (siehe Collis-Gastroplastik im Abschnitt gastroösophageale Refluxkrankheit)
Ein stationärer Aufenthalt von 4-5 Tagen ist einzuplanen. Die Operation führt bei etwa 90% der Patienten zu einer dauerhaften Beschwerdefreiheit.
Unser Experte für Tumoren der Speiseröhre (Ösophagus), Magenoperationen, Endokrine Chirurgie)
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